Foto: Alex Filz
Park Hotel Franceschi renoviert von NOA

Park Hotel Franceschi renoviert von NOA

Das historische Park Hotel Franceschi in Cortina d’Ampezzo hat unter der Leitung des Architektur- und Interior-Design-Studios NOA ein Renovierungsprojekt begonnen. Ziel ist es, das Hotel in eine ganzjährige Destination zu verwandeln, in der das glanzvolle Erbe Cortinas und die Geschichte des Hotels in einer neuen Form alpiner Eleganz verschmelzen. Eine bewusste und stilvolle Erfahrung des Berglebens soll damit geschaffen werden.

Foto: Alex Filz
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Ihr Ruf eilt ihr voraus: Cortina d’Ampezzo, die Königin der Dolomiten, Inbegriff von Glamour und ikonischer Skiort, steht im Mittelpunkt des neuesten Innenarchitekturprojekts des Südtiroler Studios NOA. Nur wenige Schritte vom Corso Italia entfernt, empfängt das historische Park Hotel Franceschi seine Gäste seit 1922. Das Hotel hat im Laufe seiner über hundertjährigen Geschichte mehrere Erweiterungen und Renovierungen erlebt. Dabei hat das Gebäude eine Architektur entwickelt, die den klassischen alpinen Stil von Cortina mit seinen charakteristischen Seitentürmen widerspiegelt. Durch den Generationswechsel hat die Eigentümerfamilie beschlossen, einen neuen Kurs einzuschlagen, um das Haus zu einem ganzjährigen Ziel zu machen, welches Gäste mit einem neuen Konzept alpiner Eleganz anlockt.

Foto: Alex Filz
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Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, wurde das Studio NOA beauftragt, das sich als führend im Bereich der alpinen Hospitality etabliert hat und immer wieder einzigartige architektonische Lösungsansätze bietet, um die Geschichte des Ortes widerzuspiegeln.

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„Wir sind das Hotel mit einer ganzheitlichen Vision angegangen. Wir haben untersucht, welche Schwachstellen in Bezug auf die räumliche Verteilung vorhanden sind und welche Stärken und Potenziale es zu nutzen gilt. Anschließend haben wir ein langfristiges Szenario entwickelt, in dem der große Park, auf den das Hotel blickt und der derzeit durch den Drop-off benachteiligt ist, zum pulsierenden Herzstück des Ensembles wird,“ erklärt Stefan Rier, Architekt und NOA-Gründer.

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Die Architekten von NOA haben eine Leitvision entworfen und die Arbeit in drei Phasen unterteilt. Die erste Phase, die die Erneuerung der öffentlichen Bereiche im Erdgeschoss umfasst, wurde im Mai 2024 abgeschlossen. In den kommenden Jahren werden die Zimmer renoviert und die Struktur erweitert, wobei das funktionale Programm um neue Wellnessbereiche ergänzt wird.

Foto: Alex Filz
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Vergangenheit und Zukunft, Tradition und Innovation, Typizität und Einzigartigkeit waren die Gegensätze, zwischen denen sich die Innenarchitekten bei der Neugestaltung der öffentlichen Räume im Erdgeschoss bewegten. Die Ausgangssituation umfasste großzügige, gut beleuchtete Räume, die jedoch durch eine üppige Verwendung von Holz und Holzverzierungen, voluminöse Textilien und eine nicht mehr zeitgemäße Farbpalette beschwert waren. Im Haus fanden sich jedoch auch einzigartige Stücke aus dem letzten Jahrhundert mit edlen Intarsien, wie Schränke und Truhen, historische Gemälde der Familie Franceschi und zwei imposante Kachelöfen.

Foto: Alex Filz
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„Vor dem neuen Interior-Konzept haben wir eine Bestandsaufnahme der interessantesten Möbelstücke gemacht, die im Projekt wieder integriert werden sollten. Besonders in diesen historischen Räumen geht es nie darum, von Grund auf neu zu beginnen, sondern vielmehr darum, Ordnung und Platz für neue Elemente zu schaffen“, erklärt Maddalena Gioseffi, Architektin.

Das neue Erdgeschoss des Hotels bietet renovierte Bereiche für den Empfang der Gäste. Es umfasst eine große, multifunktionale Lobby, die sich über das gesamte Stockwerk erstreckt. Als erster Kontaktpunkt übernimmt sie die entscheidende Aufgabe, einen positiven Eindruck zu vermitteln, der den gesamten Aufenthalt über anhält. Die Rezeption, dominiert von einem historischen Empfangstresen mit integrierter Postöffnung, bleibt das zentrale Element des Raums. Ein neuer Epoxidharzboden verändert ihr Aussehen jedoch vollständig. Von hier aus haben die Gäste einfachen Zugang zum rechten Flügel mit Bar, Stube und Salon, sowie zum linken Flügel mit Frühstücksbuffet, Restaurant, Küche und Büro der Direktion. Das Leitmotiv des Projekts ist der Dialog zwischen dem historischen Gebäude und den neuen Interiors.

Foto: Alex Filz
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„Die Innenräume sind eine Reise durch verschiedene Epochen. Die wunderbaren zwei Kachelöfen haben die Farbpalette geprägt, insbesondere hinsichtlich der Kontrasttöne. Ihre dekorativen Designs zeigen einen eleganten Blau-Grauton, den wir auch auf die Stoffe angewendet und mit gelben Akzenten kombiniert haben, um der Lobby eine entspannte und zeitgenössische Atmosphäre zu verleihen,“ erzählt Maddalena Gioseffi, Architektin.

Von der Rezeption gelangt man nach rechts in den Barbereich. Um den Ofen herum und unter einer verzierten Kreuzgewölbedecke wurden bequeme Sitzmöbel von Gervasoni und Innova Imbottiti platziert. Parallel zu den Fenstern, die auf die umliegenden Berggipfel blicken, ist eine Reihe von Tischen und Stühlen durch schlichte Pendelleuchten inszeniert. In der benachbarten Stube wurden hingegen die traditionellen rustikalen Alpenstühle beibehalten. Das Herzstück des neuen Erdgeschosses ist der große Salon am Ende des rechten Flügels, mit einer eleganten Kassettendecke und großen Fensterfronten, die eine visuelle Verbindung zum Hotelpark herstellen.

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„Im Salon stellt der Ofen den Dreh- und Angelpunkt des Raumkonzepts dar, das Zentrum, um das wir die verschiedenen Sitzbereiche arrangiert haben. Die Leseinseln, die Sofas und die große Bank im Erker reagieren alle auf die Zentrifugalkraft des Ofens und orientieren sich an ihm,“ erklärt Maddalena Gioseffi.

Der linke Flügel des Erdgeschosses ist den gastronomischen Funktionen gewidmet. Auch hier trifft Tradition harmonisch auf eine zeitgenössische Sprache: Ein Beispiel dafür ist das Glasportal, das den Zugang zum Buffetbereich ermöglicht. Es ist ein leichtes, filigranes Element, das einen schönen Kontrast zur Materialität des bestehenden Kreuzgewölbes bildet. Die maßgefertigten Möbel im Buffetbereich, mit Steinoberflächen und abgerundeten Ecken, bereichern nicht nur die Ästhetik des Raums, sondern sind auch darauf ausgelegt, den Gästefluss zu erleichtern. Das Restaurant, dessen Hauptsaal sich im L-förmigen Grundriss befindet, wird durch einen ständigen Wechsel von weißen und blauen Stühlen, sowie von Kegel- und Flachzylinderleuchten rhythmisch gegliedert. Durch die Anordnung der Tische in zwei gegenüberliegenden Reihen, wird eine Atmosphäre geschaffen, die an einen Pariser Spaziergang erinnert. Ein intimer Raum, vollständig in Holz verkleidet, stellt einen eigenen Bereich dar.

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„Wir haben diesen Raum individuell gestaltet, um seinen historischen Charme zu betonen. Die Holzstühle von Pedrali, die Tische und die schwarzen Röhrenpendelleuchten stellen eine raffinierte moderne Ergänzung zu dieser Stube dar. An einer Wand hängt der Stammbaum der Familie Franceschi aus dem Jahr 1289: ein echtes Stück Geschichte von Cortina,“ fasst Maddalena Gioseffi zusammen.

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