Die Landschaft im Norden Italiens ist geprägt vom Kontrast zwischen alpinen Bergformationen und mediterranen Weinlandschaften, gezeichnet von der Schönheit der Dolomiten, dem UNESCO-Welterbe. Hier entstehen und wachsen Südtiroler Spezialitäten wie Äpfel, Wein und Speck, die aufgrund des milden Klimas mit über 300 Sonnentagen und der langjährigen Erfahrung der Bauern eine besondere Qualität aufweisen.
Südtirol ist einer der begehrtesten Lebensräume Europas, in dem neben verhafteten Traditionen Sinn für Innovation und Design spürbar sind. Schließlich sind es die Menschen und ihre Kultur, die Südtirol ausmachen: Es ist das Zusammentreffen der Italienischen, Deutschen und Ladinischen Sprache. Es ist die Mischung aus südlicher Gelassenheit und landwirtschaftlichem Traditionsbewusstsein. Und es ist der Einfluss von Südtiroler Charakterköpfen, die das Land mitgeformt haben.
Im Jahr 2010 konnte das Grundstück für das Naturhotel My Arbor bei St. Andrä (in knapp 1.000 Meter Höhe) direkt an der Plose erworben werden. Mehrere Architekten reichten bei einem Planungswettbewerb ihre Ideen zur Gestaltung des Hotels ein. Mit dabei das Konzept eines Baumhotels, das sofort überzeugte. Ein Teil des Gebäudes ist vom Erdboden abgehoben – wie bei einem Baumhaus – und wird durch Stützen getragen.
Diese Struktur vermittelt den Eindruck von Baumstämmen, auf bzw. an denen die notwendigen Räumlichkeiten angeordnet sind. Es gibt Zimmer, die teilweise bis zu 35 Meter vom Boden entfernt und somit einem „Nest“ ähnlich hoch in der Luft sind. Das Grundstück bildete die Ausläufer des umliegenden Waldbestandes, die allmählich in Wiesenflächen übergehen. Bei den Bäumen, die gefällt werden mussten, wurde nur das Notwendigste abgeholzt. Die angrenzenden Bäume sind heute noch sichtbar und von den Zimmern aus kann man die Bäume bzw. die Baumwipfel erkennen. Die gerodeten Baumstämme wurden wieder verarbeitet und erinnern im Inneren des Hotels wieder an die Baumhaus-Struktur.
Verantwortlich für die ästhetische, äußere und innere Konzeption, das Konzept und die Innengestaltung des My Arbor sind das Architekten-Team um Paul Seeber sowie Innen-Architekt Gerhard Tauber. Die Räumlichkeiten entsprechen den heutigen Ansprüchen einer 4 Sterne Superior Kategorie. Im 2. Untergeschoß befindet sich ein Teil des Wellnessbereiches – die Saunalandschaft mit direktem Freibereich mit Außensauna und Außensprudelbecken. Im 1. Untergeschoß sind der Schwimmbereich mit einer Beckengröße von 18 x 6 Meter und einem 10 x 6 Meter großen Freibecken sowie Beauty- und Fitnessbereich angeordnet.
Für Genießer und Experten gibt es auf dieser Etage einen Weinkeller. Über eine großzügige ellipsenförmige Treppe gelangt man in das Erdgeschoß. Es bildet den eigentlichen Eingangsbereich, im dem eine doppelstöckige Eingangshalle mit Rezeption und Bar den Gast empfangen. Entlang der großzügigen Glasfronten gibt es einen Lounge-Bereich mit Bar sowie das Restaurant. Weiterführend in den oberen Stockwerken befinden sich die Zimmer. Insgesamt verteilen sich die 104 verschiedenen Zimmer auf vier Stockwerke.
Es gibt vier Zimmerkategorien: Nest, Hangout, Treetop sowie eine My Arbor Suite. Die notwendigen Garagenabstellplätze verschwinden unter der Erde. Gestalterisch wird das Gebäude in einer Farbe gestrichen. Ein Erdfarbton wurde ausgewählt und soll an den Bodengrund und ein Baumhaus erinnern. Der Farbton strahlt Wärme, Bodenständigkeit und Ruhe aus.
Die Möbel wurden aus Lärchenholz gebaut und das teilweise sonnenverbrannte Altholz erinnert an unvergängliche Zeiten. Naturstein rundet die Erwartungen der Besucher ab. Bei den Textilien wurde Loden und Leinen ausgewählt. In der Eingangshalle, im Bereich der doppelten Höhe, hängen Baumstämme von der Decke herab und ein geknickter Steg schlängelt sich durch die Halle. Auch in den verschiedenen Stockwerken wird man immer wieder durch raumhohe Baumstämme an das Baumhaus erinnert.
Des Weiteren wurde das Foyer mit einer wärmenden Kaminstelle ausgestattet. Äußerlich erinnert das Gebäude nicht nur an ein Baumhaus, sondern auch an ein Nest, denn die Balkonstruktur wirkt wie ein verflochtenes Nest in sich. Großzügige Glasfronten lassen einen ungehinderten Blick in endlose Landschaft des Eisacktals zu. An der Rückseite erinnert eine Holzschindelfassade an die Baumhausstruktur. Die Sonnenterrasse auf halber Höhe sowie eine Dachterrasse mit Aussicht über die Baumwipfel bilden weitere Höhepunkte. Der Freibereich am Boden gestaltet sich in Form von terrassierten Ebenen und ermöglicht eine Durchwanderung des Gebäudes.