Bestandspotenziale nutzen

Bestandspotenziale nutzen

Die Umwandlung von einer Hauptschule zu einer Gesamtschule in Kleve-Rindern erforderte eine Sanierung und Erweiterung während des laufenden Betriebs. Der veränderte Bedarf an Räumlichkeiten für die neue Schulform führte zu dieser Maßnahme. Das Architektur- und Ingenieurbüro pbr aus Düsseldorf übernahm die Gesamtplanung ab der Leistungsphase 2, basierend auf dem Vorentwurf der Stadt Kleve.

Die Entscheidung für bauliche und gebäudetechnische Anpassungen erfolgte, da sich die Schule an einem etablierten Standort befindet und das Potenzial des Bestands erkannt wurde, besonders unter Nachhaltigkeitsaspekten. Nach einem Beschluss durch den Schulträger wurde die ehemals dreizügige Schule zu einer sechszügigen Sekundarstufe I und einer vierzügigen Sekundarstufe II ausgebaut. Nach Abschluss der Baumaßnahmen im Herbst 2023 finden etwa 1.300 Schülerinnen und Schüler eine moderne Lernumgebung vor.

Bestandssituation

Das Schulgelände ist in ein Boden- und Naturdenkmal eingebettet, wobei auf die Belange der denkmalgeschützten Baumalleen Rücksicht genommen wurde. Das Ensemble bestand aus einem zweigeschossigen Bau aus dem Jahr 1975, einer Turnhalle gleichen Baujahrs und einem zweigeschossigen Anbau von 2008.

Haus 3 und Haus 5 bildeten die ehemalige Hauptschule ab und beherbergten verschiedene schulische Einrichtungen. Haus 3 wurde bereits 2008 und 2010 saniert und umgebaut, während Haus 5 im Bau war. Die Sanierungsarbeiten beschränkten sich auf Erdgeschoss und erstes Obergeschoss, wobei Haus 5 barrierefrei gestaltet wurde, unter anderem durch einen Aufzug. Im Erdgeschoss von Haus 3 wurden die Mediathek, der Verwaltungsbereich und einige Unterrichtsräume umgestaltet. Haus 6, ein eingeschossiges Gebäude mit Sporthalle und Technikzentrale, wurde vollständig saniert und um eine weitere Turnhalle erweitert.

Erlebbarer Lern- und Lebensort

Die Neubaumaßnahmen umfassten drei Baukörper, die direkt an die Bestandsbauten angeschlossen wurden. Haus 1, ein dreigeschossiges Gebäude, beinhaltet Fachräume und Klassenräume. Der größte Neubau zeichnet sich durch einen zentralen Innenhof mit transluzenter Fassade aus, der für optimale Belichtung und geräumige Flurbereiche sorgt.

Haus 2, ein eingeschossiger Baukörper, beherbergt das Foyer und die Mensa und dient als zentrales Element der Gesamtschule. Die Dachkonstruktion aus Fischbauch-Brettschicht-Holzträgern mit Brettsperrholz-Elementdecke bleibt unverkleidet, um den Nachhaltigkeitsgedanken zu betonen und eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.

Fazit
Durch die Anordnung und Ausbildung der Gebäude sowie die gewählten Gebäudetiefen wurde das Ensemble baulich in den Ortsteil Rindern und zur Landwehr integriert. Es entstanden unterschiedliche Außen- und Innenräume, die eine parkähnliche bzw. campusartige Atmosphäre schaffen und das Ensemble als Lern- und Lebensort erfahrbar machen.

Bautafel
Bauherr: Stadt Kleve, Gebäudemanagement
Leistungen pbr: Gesamtplanung ab LPH 2

Planungsbeginn 07 | 2018
Baubeginn 05 | 2020
Fertigstellung 10 | 2023

NF 10.488 m²
BGF 15.757 m²
BRI 56.500 m³

Gesamtbausumme ca. 35,5 Mio. € (brutto)
Fotos: Axel Hartmann

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